Die Krankengymnastik – auch unter dem Begriff Physiotherapie zu finden – ist eine Therapieform zur Behandlung des Stütz- und Bewegungsapparates bei akuten und chronischen Beschwerden sowie zur Nachsorge nach Operationen. Die Durchführung der Behandlung erfolgt mit oder ohne Geräte und wird ggf. durch natürliche physikalische Reize wie z.B. Wärme und Kälte ergänzt.
Bei der manuellen Therapie nutzt der Therapeut nach eingehender Untersuchung des Bewegungsapparates – hinsichtlich Biomechanik der Gelenke und Koordination des Bewegungsablaufs – spezielle Griff- und Mobilisationstechniken wie z.B. Traktion, Weichteiltechniken, Rollen und Gleiten. Ziel ist das Lösen von Bewegungsstörungen, um Schmerzen langfristig zu lindern. Ein individuell auf Sie abgestimmter Behandlungsplan mit speziellen Eigenübungen optimiert Ihr Bewegungsverhalten und wirkt sich positiv auf Ihr Wohlbefinden aus. Grundsätzlich findet die manuelle Therapie bei reversiblen Funktionsstörungen am Bewegungsapparat Anwendung.
Vojta ist eine neurologische Behandlungsmethode bei der durch gezielten Druck auf bestimmte Körperzonen in Rücken-, Bauch- und Seitlage zwei definierte Bewegungskomplexe ausgelöst werden. Dies Funktioniert bei allen Menschen jeden Alters automatisch und ohne eigenen Antrieb, das heißt ohne aktive und willentliche Mitarbeit des Betroffenen. Zwar ist das Zentralnervensystem eines Säuglings oder Kleinkindes im Vergleich zum Erwachsenen wesentlich formbarer, doch auch in späteren Lebensjahren lassen sich noch gesunde Bewegungsmuster im Zentralnervensystem „bahnen“. Während der Reizauslösung kommt es zu einer koordinierten und rhythmischen Aktivierung der gesamten Skelettmuskulatur. Vojta kann als Basistherapie bei praktisch jeder Bewegungsstörung und zahlreichen anderen Erkrankungen eingesetzt werden.
Hier geht es darum, dem Patienten die Atmung zu erleichtern, wieder „besser Luft zu bekommen“. Es wird je nach Beschwerden des Patienten ein individuell auf ihn zugeschnittener Behandlungsplan gemeinsam erarbeitet. Dieser beinhaltet zum Beispiel Techniken zur Sekretmobilisation, Dehnübungen, allgemeine Kräftigung, Förderung der Ausdauer und Verhaltensmaßnahmen in Stresssituationen. Auch der Umgang mit Hilfsmitteln wie zum Beispiel der Flutter, dem Cornet oder auch dem Inhalator werden in der Therapie geübt.
Diese Form der Therapie wird eingesetzt bei Kindern, die unter Inkontinenz, häufigen Harnwegsinfektionen oder Verstopfung leiden sowie bei anorektalen Fehlbildungen. Den Kindern wird in spielerischer Form die Anatomie des Beckenbodens näher gebracht. Durch gezielte Körperwahrnehmungsförderung wird eine Verbesserung der An- und Entspannungsfähigkeit der Beckenbodenmuskulatur gefördert. Ebenso kann vom behandelnden Arzt zur Unterstützung der Therapie ein Biofeedbackgerät verordnet werden.